Schaumweinfestival 2024

      Am 30. September lud Falstaff zum Schaumweinfestival im Wiener Museumsquartier ein. Wobei man sich die Einladung selber zahlen musste. Aber es lohnt sich, wenn man traditionsreiche oder junge Schaumweinproduzentinnen und -produzenten kennenlernen und ihre verschiedenen Gewächse verkosten möchte. Im Ticket war übrigens alles inbegriffen – Eintritt, Verkostungen und Verköstigung.

      Der Begriff „Festival“ ist euphemistisch, denn im Grunde handelt es sich um eine Messe. Zuerst haben nur professionelle Besucherinnen und Besucher zutritt, dann öffnet sich das Tor für das einfache Verkostungsvolk. Johannes hatte das Glück, dass er einen wahren Profi an seiner Seite hatte, den erfahrenen Sommelier Michael, der schon viel in der Gastronomie gesehen und derzeit das Lokal eines großen und renommierten Weingutes leitet. Dass wir meistens über die verkosteten Schaumweine einer Meinung waren, erfreute uns, aber die Fragen, die ein professioneller Gastronom den Winzern stellt und worüber er so spricht, das war außerordentlich interessant für Johannes.

      Wir erlebten große Weine und kleinere Enttäuschungen, aber so richtig daneben war nichts. Viel war durchschnittlich und in gewisser Weise bei ähnlichem Preisniveau austauschbar, und das sowohl bei Champagner, bei Prosecco als auch bei den österreichischen Schaumweinen. Aber Ausreißer nach oben gab es auch in dieser Liga, wo Preisleistungsverhältnis dann ganz großartig war.

      Brillant und unumstritten wie immer die Cantina Ferrari aus dem Trentino, preislich gar nicht in der obersten Liga, vor allem bei der Linea Classica, und in der Qualität top, also ein tolles Preisleistungsverhältnis in dieser Sphäre der Spumanti in der Champagner-Klasse. Bei eben diesen waren wir bei der Verkostung der Gewächse von Lanson sehr interessiert, die Begeisterung merkte man uns an und bot uns als Rarität den „Noble“ aus dem Jahr 2004 an, der 19 Jahre auf der Hefe gereift ist. 70 % Chardonnay und 30 % Pinot Noir, alles von Grand-Cru-Lagen stammend, das macht einen Champagner voller Frische mit viel, viel Tiefgang, ein großes Erlebnis, das natürlich auch seinen Preis hat.

      Und Österreich? Die österreichischen Winzerinnen und Winzer brauchen sich wahrlich nicht zu verstecken. Was hier bereits an Know-how und Finesse unter Beweis gestellt wird, ist beachtlich und hat oft internationales Format. Von den Preisen her reicht man noch nicht durchgehend an internationales Niveau heran, daher lassen sich immer Betriebe mit einem ausgezeichneten Preisleistungsverhältnis finden. Und handgerüttelte Flaschen Sekt nach der Champagnermethode sind nun einmal arbeitsaufwändig, die können klarerweise nicht mit 10 Euro Ab-Hof-Preis angeschrieben werden. Das Weinviertel und die Südsteiermark haben uns besonders positiv überrascht, und die bekannten Namen aus der Wachau oder Thermenregion zeigten sich ebenfalls von ihrer besten Seite.

      Da wir nicht bei allen Betrieben verkosten konnten, wollen wir nicht einzelne hervorheben oder kritisieren, die zwei erwähnten Top-Schaumweinerzeuger sind jetzt keine Werbung, sondern einfach nur Feststellungen ihres bekannten und verdienten Ranges.

      Ein gelungener Event, der professionell organisiert und sehr gut besucht, aber nicht überlaufen war; das ist nicht selbstverständlich, wenn man dies mit Veranstaltungen anderer Gourmetmedien vergleicht. Nächstes Jahr sollte man sich wieder selbst die Einladung zahlen, es zahlt sich aus ...

      Eindrücke

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